Aktuelles

Rom-Exkursion 2026: Im Frühjahr 2026 wird eine große Exkursion nach Rom stattfinden. Alle wichtigen Infos, auch zur Informationsveranstaltung am 22.04.25, gibt es hier.

Gastseminar:
Am Freitag, den 09.05. hält Dr. Fiona Weiß (Eichstätt) ein Gastseminar zum Thema "Automatisierung in einer toten Sprache – Wie Lernende die lateinische Sprache kognitiv verarbeiten" ab. Das Seminar findet von 10:00 bis 11:30 Uhr in der Humboldtallee 17 in Raum 2.121 statt.

Gastvorträge:
Das Seminar für Klassische Philologie und die Göttinger Freunde der antiken Literatur laden im Sommersemester 25 zu folgenden Gastvorträgen ein:

  • Katharina Waldner
    Thema: Von Percy Jackson bis KAOS: Griechische Mythologie und antike Religion in populären Erzählkulturen der Gegenwart.
    Termin: 06.05.25 | 18.00 c.t.
    Raum: AP26
  • Abstract: Seit dem Erscheinen des ersten Bandes der Fantasybuchreihe des US-amerikanischen Autors Rick Riordan Percy Jackson and the Olympians 2005 (letzter Band 2023) lässt sich auf dem Jugendbuchmarkt ein regelrechter Boom von Fantasy-Büchern beobachten, die auf der Rezeption antiker Mythologie basieren. Mit deren Verfilmungen wurde auch die Mythologie-Rezeption in Filmen und besonders in Serien zu einem verbreiteten Phänomen. Das jüngste Produkt dieses Genres ist KAOS, eine düstere britisch Netflix Komödie (Charly Covell 2024), die aktuelle Themen wie Machtmissbrauch und die Verbindung von Religion und totalitären Ideologien, sowie die Angst vor Tod und Machtverlust, im Medium griechischer Mythologie darstellt. Gerade im Fall von KAOS zeigt sich besonders deutlich ein Phänomen, das sich in diesem Trend allgemein beobachten lässt: Die Darstellung konkreter Religion (Rituale und Feste) folgt christlichen Mustern und steht in großer Spannung zu den als „pagan“ und als Alternative zum Christentum rezipierten Darstellungen der Gottheiten. Der Vortrag zeigt anhand von Beispielen diese Spannung auf und fragt nach den Gründen und Wirkungen dieser für den modernen Umgang mit antiker Kultur insgesamt typischen Kluft zwischen „Götterapparat“ und „Religion“.

  • Arlette Neumann-Hartmann
    Thema: Pindar-Lektüre für antike (und moderne) Sportbegeisterte
    Termin: 15.05.25 | 18.00 c.t.
    Raum: PH20
  • Abstract: Pindars Epinikien gewähren uns in vielfältiger Weise Einblick in den Sportbetrieb der ersten Hälfte des 5. Jh.s v. Chr. So erfahren wir manches über die vier panhellenischen Spiele und zahlreiche lokale Agone, über die gefeierten Wettkämpfer und ihr Umfeld sowie über einzelne Disziplinen. Dies hat die moderne Forschung längst erkannt und die Epinikiendichtung denn auch entsprechend ausgewertet. Bislang ist hingegen kaum untersucht worden, wie man in der Antike mit solchen Informationen umging. Auskunft darüber vermögen uns die umfangreichen Scholia vetera zu geben, die sich zu Pindars Epinikien erhalten haben. Nach einer kurzen Einführung in die Entstehung und Überlieferung dieser Scholien nehmen wir einige aus sporthistorischer Sicht aufschlussreiche Verse in Pindars Epinikien als Ausgangspunkt, um uns ein Bild davon zu machen, wie man solche Stellen in der Antike erläuterte. Dabei fragen wir auch nach den Quellen, die antike Gelehrte bei ihrer Kommentierungstätigkeit heranziehen konnten.

  • Stephan Busch
    Thema: Caesar und das kollektive Gedächtnis der Legionen. Überlegungen zur Lektüre des Bellum Gallicum.
    Termin: 03.07.25 | 18.00 c.t.
    Raum: PH20
  • Abstract:Zweifel am Wahrheitsgehalt der Caesarischen Schriften eröffneten um die vorletzte Jahrhundertwende eine langanhaltende Kontroverse vor allem über das Bellum Gallicum. Dank weitgehend fehlender Parallelüberlieferung sind die Möglichkeiten zu externer Überprüfung hier bekanntlich begrenzt. Seit Michel Rambauds zunächst heftig umstrittenen Buch zur “déformation historique” (zuerst 1953) fokussierte sich die philologische Caesarforschung mehr und mehr auf Themen wie Leserlenkung und propagandistische Selbstinszenierung, was im Gefolge auch die schulische Behandlung bis heute dominiert.
    Ausgehend von einer früher vorgelegten Studie möchte der Vortrag einen anderen Aspekt der Schrift in den Vordergrund stellen. Die Erinnerung an gemeinsame Erfolge während der neun Kriegsjahre in Gallien wird bei Ausbruch des Bürgerkriegs von Caesar selbst beschworen, um den weiteren Zusammenhalt der Legionen mit ihrem Feldherrn zu motivieren (BC 1,7,7). Die Hypothese, daß das Bellum Gallicum unter anderem diesen gemeinsamen Erfahrungsschatz aufgreift und in literarisierter Form funktionalisiert, soll näher ausgeführt werden. An einem konkreten Fall – der Landung in Britannien (BG 4,23ff.) – soll diskutiert werden, ob sich hier vielleicht Hinweise auf eine zugrundeliegende Tradition soldatischer Erinnerungspflege gewinnen lassen.

    Studierende sind herzlich eingeladen, Wünsche bezüglich der Gastvortragenden oder auch bestimmter Themen zu äußern. Für Nachfragen zur Organisation der Gastvorträge sowie besagte Wünsche steht Sören Lipphardt zur Verfügung.