Short-Term Scientific Missions

Short-Termin Scientific Missions

2025

Untersuchung persönlicher Werte von Agroforstbetrieben und nachhaltiger Geschäftsmodelle – Ein Ländervergleich zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich

Agroforstwirtschaft gilt als vielversprechender Ansatz zur Bewältigung globaler Herausforderungen der Landnutzung. Die Kombination von Bäumen mit Ackerbau oder Tierhaltung kann die Resilienz landwirtschaftlicher Landschaften erhöhen und gleichzeitig konkurrierende Anforderungen an die Landnutzung in Einklang bringen.
Dennoch wird Agroforstwirtschaft bislang sehr zurückhaltend umgesetzt. Anstatt davon auszugehen, dass Landwirt*innen Bäume für den „richtigen Preis“ pflanzen, untersuchen wir erstmals persönliche Werte sowie innovative nachhaltige Geschäftsmodelle, um zu erklären, warum und wie Agroforstwirtschaft in landwirtschaftliche Portfolios in Großbritannien und Deutschland aufgenommen wird.
Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen ist wichtig, weil die erfolgreiche Umsetzung der ambitionierten politischen Ziele beider Länder stark vom Interesse der Landwirtinnen an der Einführung und Ausweitung der Agroforstwirtschaft abhängt. Dieser Ansatz soll politischen Entscheidungsträgerinnen helfen, wirksame Anreize zu schaffen, um die Einführung von Agroforstsystemen zu fördern und somit die politischen Ziele zu erreichen.
Da das Vereinigte Königreich in der modernen Agroforstwirtschaft weiter fortgeschritten ist, kann ein Ländervergleich wertvolle Hinweise auf geeignete Hebel für die Umsetzung liefern – und damit dazu beitragen, in Deutschland widerstandsfähigere Landschaften zu gestalten.


Kontakt:

Valeska Maria Volckens
E-Mail: valeska.volckens@uni-goettingen.de
Phone: +49-551-39-26766

Project Image


Die wirtschaftliche Resilienz landwirtschaftlicher Systeme gegenüber Wetterschocks und extremen Klimaereignissen

Durch den Klimawandel bedingte Zunahmen in Ausmaß und Häufigkeit extremer hydro-meteorologischer Ereignisse stellen eine Gefahr für die Produktivität und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Systeme dar. Resilienzsteigernde Strategien können dazu beitragen, dass landwirtschaftliche Systeme besser mit solchen Bedrohungen umgehen. Die Resilienz eines landwirtschaftlichen Systems umfasst die Fähigkeit, sowohl ökologische als auch sozioökonomische Funktionen während eines Schocks aufrechtzuerhalten. Dieses STSM unter der Leitung von Guy Low (Agriculture and Food Business Management) entsteht in Zusammenarbeit mit dem Department of Agricultural Economics der Kansas State University, das über ausgewiesene Expertise im Umgang mit Wetterrisiken, in der Klimawandelökonomik und in der landwirtschaftlichen Versicherung verfügt. Das Projekt wird direkt zu einer Reihe von Forschungspapieren beitragen, die die wirtschaftliche Resilienz landwirtschaftlicher Systeme gegenüber Wetterschocks und Klimaextremen in Deutschland, den USA und weltweit analysieren. Dieses STSM schafft damit zugleich eine wissenschaftliche Grundlage für zukünftige Kooperationen zur Resilienz landwirtschaftlicher Systeme unter einem unsicheren zukünftigen Klima.


Kontakt:

Guy Low
E-Mail: guy.low@uni-goettingen.de
Phone: +49-551-39-27985

Project Image


Verlust der Waldbrandresilienz in den Cross Timbers: Eine hochauflösende Risikoanalyse mittels Digital Forestry

Unser Projekt befasst sich mit der zunehmenden Waldbrandgefahr in den Cross Timbers, USA – einer Region mit historisch feuerresilienten, alten Wäldern, deren Widerstandsfähigkeit heute durch die Ausbreitung der Eastern Redcedars, Vegetationsveränderungen, fragmentierte Landnutzungsstrukturen und den Klimawandel deutlich geschwächt wird.
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Mission in Stillwater werden wir eine intensive Felderhebung durchführen, um detaillierte physiologische Baumdaten sowie ultra-hochaufgelöste Fernerkundungsdaten zu erfassen. Dadurch entstehen präzise, baumgenaue 3D-Biomasseinformationen, die die Grundlage für eine neuartige Methode zur räumlichen Schätzung von Waldparametern mithilfe fortgeschrittener digitaler Waldmodelle bilden.
Durch die Integration des resultierenden Datensatzes in ein geeignetes Feuermodell wollen wir die Vorhersagefähigkeit von Waldbränden verbessern und so das Management und den Schutz alter Wälder unterstützen. Unsere Arbeit schafft eine wesentliche Grundlage für kleinskalige Feueranalysen und liefert ein hochpräzises Werkzeug zur Bewertung des Waldbrandrisikos in fragmentierten, überwiegend privat bewirtschafteten Landschaften.


Kontakt:

José Ortega
E-Mail: josemaria.ortegaballadares@uni-goettingen.de
Phone: +49-551-39-23761

Thomas Hay
E-Mail: thomas.hay@uni-goettingen.de
Phone: +49-551-39-23466

Project Image


Datenlücken in der Baumhydraulik schließen: Erkenntnisse aus einem globalen Biodiversitäts-Hotspot

Wie überleben tropische Bäume Dürren? Dieses STSM bringt Forschende der Universität Göttingen und des IIT Bombay zusammen, um Antworten in den Western Ghats zu finden – einer der biodiversitätsreichsten und klimatisch sensibelsten Regionen der Welt. Während einer dreiwöchigen Feldkampagne im Nethravali Wildlife Sanctuary messen wir zentrale hydraulische Merkmale dominanter und endemischer Baumarten, um besser zu verstehen, wie sie mit Hitze- und Wasserstress umgehen. Diese Merkmale werden in tropischem Asien selten untersucht, sind jedoch entscheidend, um die Klimaresilienz von Arten vorherzusagen. Durch die Kombination der Felddaten mit der Modellierungsexpertise des IIT Bombay entwickeln wir einen vergleichenden Rahmen für artspezifische Strategien zur Trockenheitsbewältigung. Das Projekt wird in globale Merkmalsdatenbanken einfließen, zu einer gemeinsamen Publikation führen und die Grundlage für zukünftige Forschungsanträge schaffen. Gleichzeitig bietet es Nachwuchswissenschaftler*innen wertvolle Erfahrungen im Bereich der Waldresilienz in einer sich wandelnden Welt.