Schüler:innen im Fokus – Einblicke in schulische Erfahrungswelten
Festzustellen, dass Schüler:innen in Schule und Unterricht eine zentrale Rolle spielen – und zwar sowohl als Akteur:innen als auch als Adressat:innen – liest sich, wie eine Binsenweisheit. Umso erstaunlicher ist es, dass ihre Perspektiven in vielen Forschungsansätzen nur am Rande berücksichtigt werden. Zwar liegt mittlerweile eine gewisse Breite an Studien zu Schüler:innen vor – etwa zu Themen wie Habitus, Peergroups oder dem Einfluss familiärer Hintergründe (vgl. Petersen 2024) – dennoch zeigen aktuelle Studien weiterhin erheblichen Forschungsbedarf zur Frage ihrer Perspektive auf Schule und Unterricht auf (vgl. Bennewitz 2022).
Genau hier setzt das Projekt an: Es eröffnet Studierenden die Möglichkeit, sich intensiv mit den Sichtweisen von Schüler:innen auseinanderzusetzen und diese qualitativ zu erforschen. Aufbauend auf bestehenden Lehrforschungsprojekten können eigene Fragestellungen entwickelt und mithilfe von empirischen Daten – z. B. Interviews oder Gruppendiskussionen – vertieft untersucht werden. Themenfelder können bspw. sein:
- Bildungsungleichheit und schulische Teilhabe
- Soziale Beziehungen zu Peers und Lehrkräften
- Partizipation und Mitbestimmung
- Umgang mit Leistungsanforderungen
- Nonkonformes Verhalten im Schulkontext
- Schüler*innenbilder und schulische Normen
Ziel des Projekts ist es, Schule und Unterricht aus Sicht der Adressat:innen besser zu verstehen. Welche Erwartungen und Anforderungen erleben sie – sei es durch das Bildungssystem, Lehrkräfte oder Gleichaltrige? Welche Orientierungen, Deutungen und Handlungsstrategien entwickeln sie im Alltag zwischen Unterricht, Leistungsdruck und sozialen Beziehungen?
Das Projekt verfolgt eine qualitativ-rekonstruktive Herangehensweise und lädt Studierende dazu ein, Schule durch die Augen derjenigen zu betrachten, die sie tagtäglich erleben.
Beteiligte Wissenschaftler:innen
Dr. Dorthe Petersen (Leitung)