Presseinformation: Auszeichnung für Göttinger Doktorarbeit
Nr. 182 - 22.11.2024
Dr. Anna Seiler erhält Gustav-Hertz-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
(pug) Die Physikerin Dr. Anna Seiler erhält für ihre Dissertation an der Universität Göttingen den Gustav-Hertz-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Die DPG zeichnet sie damit für ihre grundlegenden Beiträge zum Verständnis wechselwirkender elektronischer Phasen in Festkörpersystemen aus, insbesondere für ihre Beobachtung korrelierter Zustände in einem System aus zwei Graphenlagen ohne deren gegenseitige Verdrehung. Seiler forscht zurzeit als Postdoktorandin an der ETH Zürich.
In ihrer 2023 veröffentlichten Dissertation leistete Seiler grundlegende Beiträge zu einer zentralen Frage der Festkörperphysik: Welche Phasen bilden sich aus, wenn Elektronen stark miteinander wechselwirken? Ihr gelang die unerwartete Entdeckung, dass sogar ohne gegenseitige Verdrehung der Graphenlagen korrelierte Zustände auftreten, so dass sie eine isolierende Phase mit besonderen Eigenschaften in der Nähe der Bandkante messen konnte.
Anna Seiler, Jahrgang 1996, studierte Physik mit Masterabschluss an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Während ihrer Promotion bei Prof. Dr. Thomas Weitz über korrelierte Phasen in der Nähe von van-Hove-Singularitäten wechselte sie mit ihm an die Universität Göttingen, wo sie 2023 promoviert wurde. Seit April 2024 ist sie als Postdoktorandin an der ETH Zürich tätig.
Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 7.500 Euro dotiert und wird im März 2025 während der Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.